Was ist Feinguss?
Feinguss ist eine Art des Gießens, bei der Wachsmodelle verwendet werden, um eine Keramikform für Gusszwecke zu formen. Mit über 5000 Jahren ist es eines der ältesten Metallgießverfahren. Ursprünglich wurde es zur Herstellung von Idoln und Schmuck aus Bienenwachs verwendet.
Der Feinguss unterscheidet sich vom Druckguss durch die Verwendung von Einweg-Wachsformen, während beim Druckguss wiederverwendbare Formen verwendet werden. Der Feinguss ist auch heute noch ein von Gießereien angewandtes Gießverfahren.
Feinguss ist eine hochpräzise Form des Metallgusses. Durch das Wachsformverfahren wird die exakte Form mit einer glatten Oberfläche hergestellt. Diese Gussteile werden für Anwendungen verwendet, bei denen es auf Präzision ankommt, z. B. bei Teilen für die Luft- und Raumfahrt, für die Automobilindustrie, für medizinische Geräte und vieles mehr. Es kann auch für andere Anwendungen eingesetzt werden, aber der Hauptvorteil ist die Fähigkeit, dünne, kleine und komplexe Teile präzise herzustellen.
Das Feingussverfahren
Das Feingussverfahren umfasst mehrere Schritte und ist damit die arbeitsintensivste Form des Gießens. Diese Schritte umfassen die Erstellung des Urmodells, die Erstellung des Wachsmodells, die Herstellung der Form, das Entfernen des Wachses, das Gießen, das Ausschütteln und die Endbearbeitung.
Erstellung des Urmodells
Da das Wachsmodell während des Gießens zerstört wird, ist ein Urmodell unerlässlich, wenn das Stück in Serie gefertigt werden soll. Ein “Meisterstumpf” oder eine exakte Nachbildung des Teils wird als Grundlage für zukünftige Wachsmodelle erstellt.
Erstellung des Wachsmodells
Heißes Wachs wird in das Urmodell eingespritzt und erstarrt dann. Sobald es fest ist, können Metallgießer das Wachsmodell zum Gießen verwenden. Wenn das Teil für die Massenproduktion bestimmt ist, wird es oft einem Anschnittsystem (oder “Baum”) hinzugefügt, um mehrere Wachsmodelle für den Guss zu halten.
Herstellung der Form
Das Wachsmodell wird mit einer Aufschlämmung überzogen, die in der Regel aus feuerfestem Material wie Siliziumdioxid, Keramik, Gips oder Kunststoff besteht, und dann getrocknet. Dieser Vorgang wird so oft wie nötig wiederholt, bis die Form die gewünschte Dicke erreicht hat.
Wachsentfernung
Nach dem Aushärten wird das Wachs aus der Form geschmolzen, indem die keramische Schale in einen Ofen oder Autoklaven gelegt wird, wobei eine hohle Schale in der gewünschten Gussform zurückbleibt.
Gießen
Das geschmolzene Metall wird in die heiße Form gegossen und füllt den Raum mit dem gewünschten Muster. Die Form muss heiß sein, damit das geschmolzene Metall auch die engeren und schwer zugänglichen Teile der Form erreichen kann, um die Genauigkeit zu gewährleisten.
Trennanlage
Sobald die Form ausreichend abgekühlt ist, wird sie durch Hämmern, Vibration, Strahlen oder andere Methoden aus dem Gussteil entfernt. Wenn ein Anschnittsystem vorhanden ist, wird jedes Gussteil einzeln entnommen.
Fertigstellung
Anschließend werden die Gussteile gereinigt und durch Schleifen geglättet. Wenn zusätzliche Änderungen an den Gussteilen erforderlich sind, werden diese von Hand bearbeitet und geschweißt.
Vorteile des Feingusses
Präzise Fertigstellung
Aufgrund der komplizierten Natur dieses Verfahrens sind die Gussteile viel maßgenauer und glatter als bei anderen Verfahren.
Detail
Sie kann detaillierte, komplexe oder kleine Teile bearbeiten – sogar Teile mit komplexen Innenformen, wie z. B. Rotoren oder Stecker.
Flexibilität
Es können alle Arten von Metallen verwendet werden. Einige gängige Materialien sind Stahl, Aluminium, Kobalt und Eisen.
Nachteile des Feingusses
Vorlaufkosten
Feinguss ist mit höheren Vorlaufkosten verbunden als andere Gussarten. Für den Anfang werden mehr spezielle Geräte, Arbeitskräfte und Platz benötigt.
Größenbeschränkungen
Im Feingussverfahren können zwar große Teile hergestellt werden, aber im Allgemeinen nicht mehr als etwa 75 Pfund. Sie dürfen auch nicht kleiner als 1,6 mm sein.
Längerer Prozess
Es sind mehr Schritte erforderlich als bei anderen Methoden. Daher dauert das Feingießen länger, birgt mehr Raum für Fehler (und Zeit für deren Behebung) und ist für die Herstellung von Teilen, die nur einmal verwendet werden, ineffizient.
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